Hundebetreuung in der Gruppe

Hundebetreuung in der Gruppe

Warum die Gruppenerfahrung im Freilauf für Ihren Hund wichtig ist.

 

Unsere vierbeinigen Freunde sind sehr soziale Wesen, die vor allem zu ihren Menschen eine starke Bindung entwickeln. Wir sind für sie die wichtigsten Bezugspersonen, eben ihre Familie. Das ersetzt jedoch nicht den regelmäßigen Kontakt zu den Artgenossen. Auch nicht das je nach Rasse mehr oder weniger ausgeprägte Bedürfnis, viel fremde „Gegend“ zu erkunden und im möglichst freien Auslauf ganz individuelle Erfahrungen zu machen.

Machen wir unseren Hund mehr zum Sofa-Wolf, oder unterstützen wir seine eigenständige Persönlichkeit?

Wenn wir uns einen Hund zulegen, meinen wir es in aller Regel gut. Und zwar in zwei Richtungen:  Gut mit uns selbst und gut mit dem Hund. Beides ist völlig ok, so lange wir nicht der Meinung sind, mit der liebevollsten Behandlung auf dem bequemsten Sofa, den schicksten Accessoires, dem besten Futter oder dem größten Garten den zentralen Bedürfnissen unseres Vierbeiners schon Genüge getan zu haben. Hunde – auch die mit 2000 qm oder mehr Gartenfläche – brauchen den Auslauf in fremden und am besten wechselnden Gebieten.

Der eigene Garten – und sei er noch so groß und schön – ist letztendlich auch nur ein größerer Zwinger! Den Artgenossen, die am Zaun gelegentlich vorbeikommen, wird unser Hund meist lautstark deutlich machen, dass sie sich dem privaten Territorium nicht weiter zu nähern haben. So übt sich aber lediglich territoriales Gebaren (manchmal in geradezu rüpelhafter Form). Flexibles, souveränes Sozialverhalten bleibt eher unterentwickelt.

Nichts gegen die Wachsamkeit des Hundes, der sich als Aufpasser bemerkbar macht und Fremden andeutet, dass sie Grenzen einzuhalten haben! Dieses wichtige und gewünschte Verhalten zeigt z.B. der ausgebildete Wachhund aber eher dezent an. Und es ist nicht zu verwechseln mit der Zaunkläfferei jener „Grundstückswächter“, die auch draußen kaum zwischen Eindringling und interessantem Zeitgenossen zu unterscheiden vermögen.

Freilauf in der Gruppe, die sog. „Rudelhaltung“, bietet weit mehr

Es geht darum, unserem Hund das spannende Erlebnis, in ungewohnter Umgebung anderen Artgenossen zu begegnen, zu ermöglichen. Die Besonderheiten des fremden Geländes zu erkunden, zu erschnuppern und Unbekanntes und Interessantes vorzufinden. Ebenso wichtig ist das Sich-Erproben in den sozialen Kontakten innerhalb der Gruppe, die eigene Position zu finden, diese zu sichern sowie das eigene Sozialverhalten beim Zusammentreffen mit fremden Hunden situationsentsprechend anzupassen und zu perfektionieren.

Das alles ist in einem noch so großen Garten nicht möglich. Wird ein Hund – außer während ein paar Leinengängen für sein tägliches „Geschäft“ – sonst nur in einem Garten gehalten, beschränken sich seine Kontakte mit anderen Hunden regelmäßig auf das gegenseitige Schnuppern durch die Gitterstäbe oder sogar nur auf distanzwahrendes Imponiergehabe.

Unsere Hunde haben aber viel mehr drauf!  –  wenn man sie lässt!

Beim Gassi Service, dem Lauf in der Gruppe, haben sie vielfältige Chancen,

im Umgang mit den Anderen ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Und trotzdem oder gerade dadurch bleiben sie unsere treuen Begleiter und liebenswerten Familienmitglieder. Denn sie danken es ihren Menschen, die ihnen solche Möglichkeit bieten. Das verhält sich so ähnlich wie bei den gesunden und funktionierenden Ehen/Partnerbeziehungen beim weiter entwickelten Säugetier Mensch: Zeitweilige Trennungen und gegenseitiger Spielraum für ein eigenes Leben fördert beiderseits die Individualität und ist geeignet, die Bindung zu stärken!